Es war schon dunkel, das Schiff tuckerte langsam wieder Richtung Zürich. Das Wetter war für ein Spätsommerabend grässlich, nicht dass es wirklich kalt war, es war regnerisch, was zur Folge hatte, dass es auf dem Rückweg von Rapperswil keine Gäste mehr an Bord hatte, ausser diese paar Verrückten vom Schachklub. Das kleine Grüppchen hatte gerade gegessen, Fisch, Schnitzel, Wurstsalat, und spielten wieder an den Brettern. Die Stimmung war gut, vielleicht auch angefacht durch die Flaschen Rosé, die dauernd geordert wurden.

Ich stand draussen, betrachtete die dunkle Landschaft, mit den Lichtern der Dörfer links und rechts, eine Zigarillo in den Fingern. Das Hinterdeck war Menschen leer, der See war ruhig, man hörte nur das gleich mässige Stampfen des Dieselmotores. Die Jungs sassen drinenn und massakrierten sich mit den Schachfiguren; es waren nur acht gekommen, was schade war, da der Anlass wirklich friedlich und sehr relaxt ist. Ich lag zwar in Führung im Gesamtklassement, spürte aber langsam das Gewicht des zu Ende gehendenen Tages, die Gläser. Die Bilder begannen sich zu mischen: Rico, Martin, Andrea, Thomas, Stefan, Philipp, Hanspeter. Ja, und die, die nicht gekommen sind, aus beruflichen oder privaten Gründen, eingeklemmt in den Zwängen des Lebens; die, die schon gegangem sind und die man verloren hat, sei es ..

„Sie können hier nicht rauchen!. Seit dem 1. Juni ist das Schiff rauchfrei.“ Im Türrahmen stand der Barkeeper und wies auf die brennende Zigarillo hin. Ich lächelte, entschuldigte mich, wunderte mich ein bischen, drückte sie aus, und ging wieder hinein, da ich sowieso spielen musste.

Die Jungs standen oder sassen, starrten mich an und grinsten, was ich nicht so ganz verstand, bis der Barkeeper kam. „Entschuldigen Sie, ihre Freunde haben mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass das Schiff rauchfrei sei. Das stimmt natürlich nicht“. Ihr Schweine, sagte ich und lachte mich schief über den coolen Gag.

Martin